Das Pilobolus Dance Theatre aus Connecticut (USA) ist seit seiner Gründung für Überraschungen gut, für rauschhafte Illusionen auf der Bühne. 1971 gegründet, machte es sich mit kurzen, poetischen Bewegungsstücken schnell einen Namen in der internationalen Tanztheater-Szene. Doch wahren Weltruhm erlangten sie 2006, als ein koreanischer Autofabrikant einen Schattenumriss eines Autos nachzuformen, wozu die Tänzer lediglich die Schatten, die ihre Körper warfen, nutzten. Heraus kam eine täuschend echte Schattensilhouette des neuesten Hyundai-Modells. Millionen Menschen klickten die unglaubliche Performance im Netz an. Als die Truppe dann noch bei der Oscar-Verleihung 2007 die nominierten Filme in Schattenbildern nachbilden konnte, sogar den berühmten High Heel aus „Der Teufel trägt Prada“, staunte ein Milliardenpublikum. 2009 entstand dann die erste abendfüllende Inszenierung „Shadowland“, ein Grenzgang zwischen Tanz, Schattenspiel und
Artistik. Er erzählt von den dramatischen Wendungen im Leben eines zarten Mädchens, das plötzlich mit einem Hundekopf erwacht. Das Stück basiert auf der archaischen Kulturtechnik des Schattenspiels und eroberte in der Pilobolus-Vollendung nun das klassische Theaterpublikum. Der Zauber funktioniert ohne Worte, nur mit Musik, dabei so emotional, dass das Bühnengeschehen Gefühle wie Furcht und Glück auslöst.